Laubfrosch am Baum

Vernetzung der Bestände des Laubfroschs im Fulda- und Werratal

Projektziel ist die langfristige Sicherung des Laubfroschs durch den Aufbau möglichst vieler stabiler Teilpopulationen, die über geeignete „Trittsteine“ in genetischem Austausch stehen.

Der Laubfrosch war früher in den Bach- und Fluss-Auen weit verbreitet, wo sich viele Kleingewässer entwickelten, teilweise auch als temporäre Gewässer. Flussregulierungen und vor allem die Intensivierung der Landwirtschaft, insbesondere die Entwässerung von Nutzflächen, führten zum Verschwinden dieser und anderer Feucht-Lebensräume aus den Auen-Landschaften. Mit ihnen verschwand der Laubfrosch, der in Hessen inzwischen „vom Aussterben bedroht“ ist.  

Gleichzeitig ist der Laubfrosch ein Klimaverlierer. Aufgrund der im Zuge des Klimawandels immer häufigeren Trockenphasen im späten Frühjahr fallen seine Laich-Gewässer zu schnell trocken: die Kaulquappen schaffen die Entwicklung zum Jungfrosch nicht mehr.

Standort

Im Kreis Hersfeld-Rotenburg hat der Laubfrosch bis 2010 nur in zwei NSG im Werratal mit wenigen Tieren überlebt. Im Rahmen eines Wiederbesiedlungs-Projekts im Mittleren Fuldatal wurden auch die beiden Restvorkommen im Werratal seit 2011 gestärkt, begleitet durch die Neuanlage und Wiederherstellung geeigneter Laichgewässer. Die Maßnahmen waren sehr erfolgreich: Inzwischen sind diese Teilpopulationen wieder in einem guten Erhaltungszustand und zeigen Ausbreitungstendenz.

Das wird gemacht

Für den langfristigen Art-Erhalt werden geeignete Gewässer als Trittsteine zwischen den bestehenden Vorkommen im Werratal angelegt: Zum einen in den auennahen NSG, zum anderen entlang der Suhlbachaue, die der Laubfrosch bei seiner Ausbreitung als Wanderkorridor nutzt. Dabei werden die Flachgewässer so geplant, dass an einem Standort unterschiedliche Typen gebaut werden. So steigt die Wahrscheinlichkeit, dass mindestens eines der Laichgewässer ausreichend lange Wasser hat - trotz Klimawandel.

Langfristiges Ziel ist eine Vernetzung der Bestände im Fuldatal mit den Vorkommen im Werratal.

Wichtig für eine Teilpopulation sind etliche, verschieden alte Gewässer. Daher wird die Anlage neuer Flachgewässer an den jeweiligen Vorkommens-Standorten auf mehrere Jahre verteilt.

Partner

Naturkundliche Gesellschaft Mittleres Fuldatal, NABU Hersfeld, Forstamt Rotenburg, Stadt Heringen, Fachdienst Ländlicher Raum, UNB und UWB Hersfeld-Rotenburg, Regierungspräsidium Kassel