Jägerin auf Hochsitz

Regierungspräsidium Kassel

400 Jungjägerinnen und -jäger schließen 2023 die Jägerprüfung ab

Immer mehr Frauen und Männer sind am „grünen Handwerk“, der Jagd, interessiert und haben auch 2023 wieder zahlreich die Jägerprüfung in Hessen abgelegt. Von insgesamt 651 angetretenen Jagdscheinanwärterinnen und -anwärtern haben 400 die Prüfung bestanden, die hessenweit von der Oberen Jagdbehörde beim Regierungspräsidium (RP) Kassel organisiert wird.

Durch die Novellierung der Hessischen Jagdverordnung im Oktober 2022 und damit auch der Jägerprüfungsordnung wurden zwei der insgesamt drei Prüfungsteile neu geregelt. Ein im Vorfeld der Prüfung für möglich gehaltener starker Abfall der Erfolgsquote durch verschärfte Prüfungsabläufe konnte in der Gesamtschau aber nicht bestätigt werden. Fielen beispielsweise bei der noch nach den alten Regularien durchgeführten Frühjahrsprüfung 2023 36 Prozent der Kandidatinnen und Kandidaten in der schriftlichen Prüfung durch, so lag der Anteil bei der Herbstprüfung unter verschärften Bedingungen mit 35 Prozent praktisch auf demselben Niveau.

Beim praktisch-mündlichen Prüfungsteil lag die Durchfallquote bei rund 17 Prozent, während die Schießprüfung, wie jedes Jahr, den geringsten Anteil der drei Prüfungsteile mit nicht ausreichenden Leistungen zu verzeichnen hatte (rund 5 Prozent).

Alle Jägerprüfungskandidatinnen und -kandidaten, die in diesem Jahr nicht erfolgreich waren, können die Prüfung (oder nicht bestandene Teile davon) bereits im Frühjahr 2024 wiederholen, denn die Obere Jagdbehörde beim RP Kassel richtet hessenweit eine Frühjahrs- und eine Herbstprüfung aus.

Über ganz Hessen verteilt wurden 2023 insgesamt 19 Prüfungen durchgeführt. Insgesamt 13 Jägerprüfungsausschüsse mit je 13 ehrenamtlichen Mitgliedern wickelten die Jägerprüfungen auf hohem fachlichen Niveau ab. Dabei kamen die hierfür von der Oberen Jagdbehörde am Regierungspräsidium Kassel alle vier Jahre neu zu berufenden Prüferinnen und Prüfer erstmals zum Einsatz. Die scheidenden Mitglieder der Jägerprüfungsausschüsse waren im Frühjahr 2023 im Rahmen einer Ehrenamtsfeier dankend verabschiedet und in diesem Zuge die neuen Mitglieder begrüßt worden (vgl. hierzu unsere PresseinformationÖffnet sich in einem neuen Fenster vom 2. März 2023). Neben den Prüfungsausschüssen sind an der Prüfung auch sämtliche Jagdbehörden in Hessen sowie zahlreiche Ausbildungsvereine und - betriebe beteiligt.

Die Obere Jagdbehörde bedankt sich bei allen Beteiligten für ihren Einsatz und wünscht den erfolgreichen Jungjägerinnen und Jungjägern einen guten Start in das neue Betätigungsfeld.

Hintergrund

Im Frühjahr und im Herbst finden in Hessen Jägerprüfungen statt. Nach langer und umfangreicher Vorbereitung werden die angehenden Jägerinnen und Jäger von den behördlich berufenen Ausschüssen geprüft. Die Jägerprüfung besteht aus drei Teilen: Einer schriftlichen Prüfung und einer praktisch-mündlichen Prüfung in 4 Sachgebieten (u.a. Wildbiologie, Jagdbetrieb, Waffentechnik und Jagdrecht) sowie der Schießprüfung. Wichtigster und u.U. zum Ausschluss von der gesamten Prüfung führender Bestandteil aller Prüfungsteile ist die Waffenhandhabung. Wer hier grob gegen Sicherheitsbestimmungen verstößt und damit auch eine Selbst- und Fremdgefährdung nicht auszuschließen wäre, kann die Prüfung nicht bestehen. Der wesentliche Inhalt der Schießprüfung ist also, neben der zu erzielenden Mindestleistung (Treffer) in 4 Schießdisziplinen, die sichere Handhabung der jeweiligen Jagdwaffe. Die praktisch-mündliche Prüfung findet überwiegend und praxisnah unter freiem Himmel statt. Hier werden Situationen aus dem praktischen Jagdbetrieb simuliert, die dann von den Kandidatinnen und Kandidaten zu lösen sind.

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