Standort
Als Waldmoore werden alle im Wald gelegenen, gehölzbestandenen oder gehölzfreien Moore bezeichnet. Diese stellen nicht nur einen wichtigen Kohlenstoffspeicher dar, sondern beherbergen ein ganz spezifisches Artenspektrum. Doch Waldmoore wurden viele Jahre lang forstwirtschaftlich überprägt und mit Drainagen entwässert, so dass ihre Funktionen weitgehend beeinträchtigt oder verloren gegangen sind. Die seltenen Pflanzenarten sind aufgrund des Klimawandels durch Vitalitätsverlust bei Austrocknung und aufkommende Konkurrenz durch Nährstofffreisetzungen aus dem Torf bedroht. Gleichzeitig sind ihre Ausweichmöglichkeiten aufgrund lokaler Begrenztheit und Nutzungsänderungen stark eingeschränkt. Die Revitalisierung von Moorstandorten verbessert die Bedingungen für die spezialisierten Gefäßpflanzen- und Moosarten.
Das wird gemacht
In den Jahren 2020/21 wurden auf mehreren Moor- und Anmoorstandorten im Reinhardswald Fichten entfernt und bis 2022 bis 2024 Entwässerungsgräben durch das Bergwaldprojekt verschlossen. Dabei wurde ein Hackschnitzel-Sägespäne Gemisch in die Gräben eingearbeitet. Diese haben ein ähnliches Wasserhaltevermögen wie der Torf. Im Jahr 2024 wurde auch die Lempe im Bereich des Quellmoores renaturiert. Diese hatte durch ihre tief eingegrabene Sohle eine entwässernde Funktion für das Quellmoor. Daher wurde die Sohle in Abschnitten des Gewässers angehoben, ein Teil des bisherigen Lempelaufs wurde mit organischem Material verschlossen und ein neuer Lauf angelegt.
Partner
Forstamt Reinhardshagen als Umsetzungspartner des Regierungspräsidiums Kassel. Bergwaldprojekt e.V. für die Umsetzung der Maßnahmen, Nordwestdeutsche Forstliche Versuchsanstalt (NW-FVA) für die fachliche Entwicklung, Begleitung und das Monitoring.