Standort
Das Rote Moor befindet sich in Gersfeld in der Rhön. Bis 1984 wurde dort Torf abgebaut, weshalb das ursprüngliche Hochmoor nicht mehr intakt ist. Nach der Beendigung des Torfabbaus wurde die Renaturierung der Hochmoor-Relikte vorgenommen, wobei der Wasseraufstau über sogenannte Mönche reguliert wurde. Diese Bauwerke sind heute jedoch nicht mehr funktionstüchtig, da das Holz zu verwittern begann. Dadurch sinkt seither die Wasserstauhöhe auf dem Moor, was für die Tier- und Pflanzenwelt zu erheblichen Lebensraumverlusten führen kann. In den vergangenen Jahren wurde während der zunehmend trockenen Witterungsperioden im Sommer das Austrocknen des Moores beobachtet. Es wird davon ausgegangen, dass die Gefahr des periodischen Trockenfallens der Moorflächen mit fortschreitendem Klimawandel steigt.
Das wird gemacht
Um das Rote Moor als Standort für die klimasensiblen Arten wie das rötliche Torfmoos, das Braune Torfmoos, die Arktische Smaragdlibelle, den Hochmoor-Perlmuttfalter sowie den Goldenen Scheckenfalter zu schützen, werden im Rahmen des Klimaplans zusätzlich zu den laufenden Pflegemaßnahmen im Schutzgebiet Maßnahmen zur Vernässung des Moores geplant und umgesetzt.
Damit das Moor sich wieder regenerieren kann und um die Vulnerabilität des Ökosystems herabzusetzten, soll jetzt der Aufstau des Wassers an die Geländeoberfläche erfolgen. Dabei werden zwei verschiedene Maßnahmen durchgeführt. Im Bereich des alten Hochmoorkörpers wird das Bergwaldprojekt in Handarbeit die alten Mönche ausbauen und die Spundwände ertüchtigen bzw. komplett erneuern. Im Bereich des Leegmoores (dem abgetorften Bereich) werden an verschiedenen Standorten Spundwände in den Boden gesetzt, damit so der Abfluss reduziert und das Wasser länger zurückgehalten wird. Im Leegmoor soll auf diese Weise das Schwingrasenmoor erhalten werden. Im Idealfall gelingt es, ein erneutes Moorwachstum zu initiieren und damit die Vergrößerung der Schwingrasenfläche zu erreichen.
Partner
Hessen Forst-Forstamt Hofbieber als Umsetzungspartner des Regierungspräsidiums Kassel, Ingenieurbüro Meier & Weise als Planungsträger, Bergwaldprojekt e.V. für die Umsetzung im Hochmoor, Biosphärenreservat Rhön für die fachliche und organisatorische Betreuung vor Ort, für das Monitoring sowie für Öffentlichkeitsarbeit.