Angebundener Kiessee mit Uferabbrüchen und Sturzbäumen

Renaturierung der Eder bei Felsberg

Neue Lebensräume für klimasensible Arten und Schaffen von Retentionsraum

Standort

Die Untere Eder ist seit Mitte des 19. Jahrhunderts umfangreich reguliert, der Verlauf ist in großen Abschnitten nahezu geradlinig. Aufgrund der Edertalsperre besteht ein Geschiebedefizit. Als Folge des Ausbaus gräbt sich der Fluss immer tiefer in die Sohle und steht nicht mehr in Kontakt zu seiner Aue, wodurch beide Lebensräume für Pflanzen und Tiere gravierend beeinträchtigt sind. Durch den Verbau steigt auch die Hochwassergefahr in Felsberg, was in den vergangenen Jahren zu Überschwemmungsereignissen mit erheblichen Schäden geführt hat. Hinzu kommen die Eintragungen von Nähr- und Schadstoffen durch die Landwirtschaft ins Gewässer, da die Uferrandstreifen vielerorts fehlen. Dadurch ist der Fluss als Lebensraum für viele Arten kaum noch lebenswert.

Das wird gemacht

Um die Gewässerstruktur zu verbessern und einen erhöhten Wasserrückhalt zu erzielen, wurden Entwicklungsflächen für Sekundärauen angelegt und Aufweitungen und Furkationen gegraben. Zudem wurde ein Kiessee an die Eder angeschlossen. Diese Maßnahmen am Gewässer bewirken eine Verringerung der Fließgeschwindigkeit und vergrößert die Wasseroberfläche. Dadurch etablieren sich Strömungs- und Tiefenvarianzen und es lagern sich unterschiedliche Sohlsubstrate ab. Durch die Diversifizierung dieser Gewässerstrukturen sind positive Wirkungen für Kieslaicher wie der Äsche zu erwarten. Die Entwicklung von Auwald fördert zusätzlich den Wasserrückhalt in der Fläche und dient als Lebensraum für viele Vogelarten.

Partner

Die Maßnahmen wurden im Winter 2021/2022 in Zusammenarbeit mit der Stadt Felsberg umgesetzt. Die Planung übernahm das Planungsbüro Werner Haaß, die bauliche Umsetzung führte die Firma Helmut Beisheim GmbH & Co. KG durch.

Schlagworte zum Thema