Standort
Die Gemeinde Jesberg ist seit einigen Jahren von anhaltenden Trockenperioden im Sommer betroffen. Ursächlich hierfür ist neben der geographischen Lage (Regenschatten des Kellerwaldes) auch der geologische Untergrund. Die Veränderungen im Zuge des Klimawandels werden diese Situation voraussichtlich verstärken. Durch den Klimawandel ist mit zusätzlichen negativen Folgen für das Gewässer als Ökosystem und das Umland zu rechnen: Zunehmende Hochwässer in Folge von Starkregenereignissen, Absinken des Grundwasserspiegels, Erwärmung des Gewässers. In diesem Projekt wurde neben der Auenrenaturierung auch der ökologische Hochwasserschutz in den Vordergrund gestellt.
Das wird gemacht
Damit klimasensible Arten wie Groppe und Bachneunauge in einem resilienten und funktionalen Ökosystem leben können, wurde das Gewässer an mehreren Stellen aufgeweitet, ein Mehrbettgerinne angelegt, kleinere Inseln geschaffen und die eigendynamische Entwicklung ermöglicht. Das Gewässer erlangte daraufhin bereits beim ersten Hochwasser im Dezember 2022 deutlich mehr Dynamik, wodurch sich selbständig Kiesinseln bildeten. Diese sind bedeutsame Sukzessionsflächen für die Auwaldentwicklung und für Habitate für eine Vielzahl an Tieren.
Für den Hochwasserschutz wurden Vorlandwälle parallel zu den Höhenlinien angelegt. Aufgrund ihrer geringen Höhe sind sie weiterhin bewirtschaftbar. Durch die Vorlandwälle sollen zukünftige Hochwasser früher in die Aue geleitet werden, um so den Hochwasserabfluss zu verzögern.
Im Jahr 2023 wurde das Projekt vom Bundesministerium (BMUV) und vom Bundesamt für Naturschutz als hervorragendes Projekt gewürdigt.
Partner
Gemeinde Jesberg, Planungsbüro Wertschöpfung, Fa. Beisheim, Wasserverband Schwalm, Hessen Forst, lugs- Büro für Landschaftsplanung und Gewässerökologie