Der Regierungsbezirk Kassel umfasst die Regionen Nord- und Osthessen (NOH). In seinen sechs Landkreisen sowie den Oberzentren Kassel und Fulda ist er Heimat für rund 1,2 Millionen Menschen. Die Regionen sind wirtschaftlich stark und besonders vielfältig.
Das Regierungspräsidium versteht sich als Mittler und Dienstleister für die Region. Um sich über wichtige Themen, Anliegen und Projekte zu informieren, besucht Regierungspräsident Weinmeister in dieser Woche kleine und mittelständische Unternehmen (KMU) im gesamten Regierungsbezirk. Am heutigen Tag standen Stationen im Werra-Meißner-Kreis auf dem Programm.
Besuch Markthalle Werra-Meißner, Eschwege
Auf dem Gelände der Klosterbrauerei Eschwege besuchte Regierungspräsident Weinmeister die im September 2022 eröffnete Markthalle. Neun landwirtschaftliche Betriebe aus dem Kreis haben sich in ihr mit dem Ziel zusammengeschlossen, ihre Lebensmittel regional zu vermarkten und so die regionale Wertschöpfung zu stärken.
Abnehmerinnen und Abnehmer der Markthalle sind primär Großküchen und Cateringbetriebe, aber auch Restaurants, Gasthöfe und Betriebskantinen aus der Region zählen zum Kundenstamm. Auch Privatkundinnen und -kunden sollen perspektivisch in der Markthalle Lebensmittel für den privaten Gebrauch kaufen können.
In der Markthalle Werra-Meißner bieten die angeschlossenen Betriebe ein breites Produktsortiment zur Auswahl an. Dieses reicht von Gemüse über Obst, Eier, Molkereiprodukte oder Rohfleisch inzwischen bis zu vorverarbeiteten Waren wie geschälten Kartoffeln und gewürfelten Zwiebeln, Möhren und Sellerie. Neben den erzeugenden Betrieben unterstützen auch der Kreisbauernverband Werra-Meißner als Ideengeber und Projektträger, der Verein für Regionalentwicklung Werra-Meißner e.V. und die Ökomodellregion Nordhessen die Markthalle. Ferner wird das Projekt mit LEADER-Mitteln der Europäischen Union gefördert.
Bei seinem Besuch besichtigte Regierungspräsident Weinmeister gemeinsam mit der Leiterin Ines Wollschak die Markthalle und kam mit ihr ins Gespräch. Auch Landrätin Nicole Rathgeber begleitete den Regierungspräsidenten bei seinen Besuchen im Werra-Meißner-Kreis. Thema war die regionale Einkaufsvielfalt durch konventionelle und/oder ökologische Landwirtschaft. Die Markthalle Werra-Meißner möchte mit ihrem vielfältigen Angebot und der Belieferung von Großküchen die regionale Wertschöpfung stärken. So beliefert die Markthalle Werra-Meißner beispielsweise auch die Küchen des Open Flair Festivals. Auch das Projekt Foodsharing in Zusammenarbeit mit der Evangelischen Familienbildungsstätte kam bei dem Besuch zur Sprache. Dabei werden Lebensmittel, die von Unternehmen zur Verfügung gestellt werden und nicht mehr verwendet werden können, in einem Kühlschrank der Familienbildungsstätte zur Abholung angeboten. Mit dem Projekt soll ein Zeichen gegen Lebensmittelverschwendung gesetzt werden.
„Es ist schön zu sehen, dass durch die Markthalle Werra-Meißner die regionale Lebensmittelproduktion in den Vordergrund gerückt wird“, so Regierungspräsident Weinmeister. Eine Verwertungskette, bei der die Lebensmittel in der Region produziert, verarbeitet und konsumiert werden, stärkt unsere Wirtschaftskraft. Die Markthalle Werra-Meißner ist ein herausragendes Beispiel, wie eine gute Idee im Zusammenspiel von örtlichen Erzeugern, Verbänden, Wirtschaftsförderung und EU-Mitteln sich erfolgreich am Markt etabliert hat. Vertriebsmodelle wie dieses können in der Region Schule machen. Regionale Vermarktung ist für unsere heimische Landwirtschaft ein wichtiger Baustein, um sich auf dem Agrar- und Lebensmittelsektor zukunftsfest aufzustellen.“
Besuch Landgasthof und Fleischerei Der Teichhof, Grandenborn
Mit dem Teichhof im Ringgauer Ortsteil Grandenborn besuchte Regierungspräsident Weinmeister einen traditionsreichen Landgasthof mit Hotel- und Restaurationsbetrieb sowie angeschlossener Metzgerei und Hofladen. Mit Antonia Jacob und Tim Linhose, die den Familienbetrieb in 5. Generation seit Januar 2024 übernommen haben, kam Weinmeister zu Themen des Tourismus und der regionalen Lebensmittelproduktion ins Gespräch.
Der Teichhof liegt auf einem Hochplateau im Ringgau inmitten des Geo-Naturparks Frau-Holle-Land. Familie Linhose und Familie Jacob und ihr 24-köpfiges Team beherbergen Touristinnen und Touristen, die die landschaftliche Schönheit der Region beim Wandern, Fahrradfahren oder auf dem Motorrad erkunden möchten. Insbesondere die im Juni beginnende Mohnblüte lockt jedes Jahr zahlreiche Besucherinnen und Besucher an. Auch in der Küche setzt die Familie auf die kulinarischen Stärken NordOstHessens mit regionalen und saisonalen Zutaten, vom Weckewerk über Ahle Wurscht aus eigener Schlachtung bis zu selbstgemachtem Brot und Apfelsaft. Auch im Hofladen gibt es eine breite Palette regionaler Produkte aus eigener Herstellung oder von ausgewählten regionalen Lieferanten. Nicht zuletzt für die selbstproduzierten Fleischspezialitäten vom Schwein und Lamm ist der Teichhof bei Kundinnen und Kunden in der Region und darüber hinaus bekannt. 2022 wurde der Teichhof neben zwei weiteren Gasthöfen im Werra-Meißner-Kreis als eines der 50 besten Dorfgasthäuser in Hessen erneut ausgezeichnet.
„Es ist schön, mit welcher Leidenschaft Sie und Ihr Team sich der Bewirtung Ihrer Gäste und der Produktion hochwertiger Lebensmittel verschrieben haben“, würdigte Mark Weinmeister das Engagement der Familie. „Der Geo-Naturpark ist nicht nur zur Mohnblüte eine beliebte Tourismusregion und Landgasthöfe wie Ihrer tragen zur Bekanntheit und Beliebtheit maßgeblich bei. Mit dem Hofladen und der Metzgerei als zweitem wirtschaftlichen Standbein leisten Sie zudem einen wertvollen Beitrag bei der Versorgung mit Produkten aus regionaler Herstellung. Als RP Kassel wissen wir um die Bedeutung kleiner Produktionsbetriebe. Gleichwohl legen wir als Veterinär- und Verbraucherschutzbehörde, zusammen mit dem Veterinäramt des Landkreises, bei Kontrollen die Latte hoch. Dies ist keine bürokratische Gängelung, sondern uns liegen einwandfreie Produkte genauso am Herzen wie der überwältigenden Mehrzahl der einheimischen Betriebe auch. So können sich Verbraucherinnen und Verbraucher sicher sein, Qualitätsware ,made in NordOstHessen‘ zu kaufen.“