Regierungspräsidium Kassel

Tankstelle zur Betankung von LKW mit verflüssigtem Erdgas (LNG) an der A4 in Herleshausen genehmigt

Das Regierungspräsidium Kassel hat zur Errichtung und zum Betrieb einer LKW-Tankstelle für verflüssigtes Erdgas
(LNG) in Herleshausen (Werra-Meißner-Kreis) die immissionsschutzrechtliche Genehmigung erteilt. Damit gibt es demnächst acht Flüssiggastankstellen im gesamten Regierungsbezirk.

Am 24. Januar 2023 hat das Regierungspräsidium Kassel (Dezernat Immissionsschutz und Energiewirtschaft in Bad Hersfeld) als zuständige Genehmigungsbehörde eine Tankstelle zur Betankung von LKW mit verflüssigtem Erdgas (Liquified Natural Gas – LNG) genehmigt. Die Tankstelle wird von der VEBEGA KG aus Bensheim in Herleshausen nahe der gleichnamigen Anschlussstelle der A4 errichtet und betrieben.

Die LNG-Tankanlage dient zur Betankung von handelsüblichen Lastkraftwagen, die mit einem LNG-Treibstofftank ausgerüstet sind. Die Anlage ist so konzipiert, dass bis zu 6 LKW je Stunde an jeder der beiden Zapfsäulen mit LNG betankt werden können. Die unbemannte Tankanlage soll 365 Tage im Jahr rund um die Uhr betrieben werden, wobei zur Nachtzeit (22 bis 6 Uhr) nur zwei Betankungsvorgänge zu jeder vollen Nachtstunde zulässig sind.

Das Erdgas wird in einem vakuum-isolierten Tank mit einer Kapazität von 28,3 Tonnen bei einer Temperatur ab minus 162 °C gelagert. Bei solch niedrigen Temperaturen verflüssigt sich Erdgas und nimmt ein 600-mal kleineres Volumen als gasförmiges Erdgas ein. Durch das tiefkalte Verflüssigen können LKW mit einer großen Menge LNG betankt werden. LNG als Kraftstoff verbrennt sehr sauber. Luftschadstoffemissionen wie Stickstoffdioxid und Feinstaub werden im Vergleich zu Kraftstoffen aus Mineralöl weiter verringert. Auch wird bei der Nutzung von LNG die Belastung der Atmosphäre mit dem Treibhausgas CO2 reduziert. Bei der motorischen Verbrennung von LNG entsteht bis zu 30 Prozent weniger CO2 als bei der Nutzung von Diesel. Spezielle LNG-Motoren für LKW reduzieren auch die Geräuschentwicklung.

Neben der Betankung mit LNG wird auch eine Betankung mit Erdgas (Compressed Natural Gas – CNG) sowie mit Autogas (Liquified Petroleum Gas – LPG) auch für PKWs möglich sein. Die Gesamtlagerkapazität der Tankanlage beträgt damit 32,4 Tonnen Kraftstoff.

 

Hintergrund:

Eine EU-Richtlinie für den Aufbau der Infrastruktur für alternative Kraftstoffe sieht unter anderem vor, dass bis 2025 auf den Trucker-Routen der EU alle 400 Kilometer eine LNG-Tankstelle angefahren werden kann. Mit der oben genannten Anlage gibt es inzwischen acht genehmigte Standorte für LNG-Tankstellen in NordOstHessen. Die weiteren Tankstellen befinden sich entlang an der Autobahn A7 in Knüllwald, Fulda-Lehnerz, Künzell sowie in Eichenzell-Welkers, im Güterverkehrszentrum Kassel (2x) und in Baunatal nahe der A49.

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