Regierungspräsidium Kassel

Regierungspräsident Mark Weinmeister übergibt Bescheide an Müllheizkraftwerk in Kassel

Mit der Übergabe eines Änderungsgenehmigungsbescheides im Bereich des Abfallrechts sowie eines Erlaubnisbescheides im Bereich des Wasserrechts hat das Regierungspräsidium Kassel der Leistungssteigerung und der Erhöhung der Durchsatzkapazität sowie der Einleitung von Niederschlags- und Kühlwasser in die Fulda zugestimmt.

Lesedauer:3 Minuten

Am 9. August hat Regierungspräsident Mark Weinmeister gleich zwei Bescheide vor Ort an das Müllheizkraftwerk (kurz: MHKW) in Kassel übergeben. Entgegengenommen wurden die Bescheide von Herrn Dr. Mark Eppe, dem Geschäftsführer. Anlass für den Besuch des Regierungspräsidenten war ein Antrag des MHKW aus dem vergangenen Jahr. Hierbei hatte das MHKW im Bereich des Abfallrechts eine Leistungssteigerung in Bezug auf beide Verbrennungslinien sowie die Erhöhung der Durchsatzkapazität beantragt. Damit einhergehend wurde auch eine Erhöhung der Feuerungswärmeleistung und eine Anpassung der Rauchgasreinigung beantragt. Im Bereich des Wasserrechts wurde seitens des MHKW die weitere Einleitung von Kühl- und Niederschlagswässern in die Fulda beantragt.

Die vom MHKW beantragten Änderungen wurden mit Datum vom 08.08.2023 bewilligt und die entsprechenden Bescheide am 09.08.2023 vor Ort an die Geschäftsführung übergeben.

Regierungspräsident Mark Weinmeister machte vor Ort deutlich, dass effiziente und lösungsorientierte Ansätze beim Umgang mit täglich anfallendem Abfall auch für den Klimawandel und die Energiewende von großer Bedeutung seien: „Der Müll von heute ist der Schatz von morgen. Müll ist nicht gleich Müll. Abfälle jedweder Art können und müssen bestmöglich weiterverwendet werden, um Ressourcen zu schonen. Egal, ob als Recyclingprodukt, Kompost oder eben als Wärme – es kommt darauf an, bestehende Möglichkeiten zu nutzen. So können wir alle einen Beitrag zur Verlangsamung des Klimawandels und zum Gelingen der Energiewende leisten. Daher bin ich besonders froh darüber, heute diese durchaus wichtigen Bescheide übergeben zu dürfen. Hier wird abfallrechtlich nicht nur Müll entsorgt und verwertet, sondern aus Müll werden neue Werte geschaffen – ein Vorzeigeprojekt mit Strahlkraft über die Grenzen Kassels hinaus.“

MHKW-Geschäftsführer Dr. Mark Eppe betont: „Mit einer Investition über 30 Millionen Euro sichern wir langfristig die Abfallentsorgung in Nordhessen, erhöhen die klimafreundliche und dezentrale Produktion von Fernwärme und Strom, steigern die lokale und regionale Wertschöpfung und sichern zudem 80 hochwertige und qualifizierte Arbeitsplätze in Kassel. Wir danken allen Beteiligten, für ihren Einsatz, um den Standort des MHKWs in Kassel zukunftsfähig zu machen.“

 

Hintergrund:

Das Müllheizkraftwerk Kassel (MHKW) ist die moderne und umweltfreundliche Lösung für die sichere Entsorgung von Abfällen – und das seit über 50 Jahren. 1968 nahm die Müllverbrennungsanlage Kassel ihren Betrieb auf den Lossewiesen auf. Heute verwertet sie die Abfälle von rund 617.000 Bürgern und ihren Haushalten, von kommunalen Einrichtungen und Wirtschaftsbetrieben der Region. Mit der thermischen Verwertung reduziert das MHKW nicht nur den Abfall um 90 Volumenprozent, sondern verwertet selbst die Rohschlacke. Verbleibende Schadstoffreste werden in der Abgasreinigungsanlage herausgefiltert und sicher entsorgt. Das MHKW produziert auf diese Art und Weise ein Drittel der gesamten Fernwärme im Kasseler Verbundnetz. 95 Prozent der dort angelieferten Abfälle stammen aus Hessen.

Schlagworte zum Thema