Regierungspräsident Mark Weinmeister besichtigt die Kasseler Dönche, die Vital Camp GmbH in Zierenberg und den „Spindeldoctor“ in Naumburg

Regierungspräsidium Kassel

Regierungspräsident besichtigt die Kasseler Dönche, die Vital Camp GmbH und den „Spindeldoctor“

Der Regierungsbezirk Kassel umfasst die Regionen Nord- und Osthessen (NOH). In seinen sechs Landkreisen sowie den Oberzentren Kassel und Fulda ist er Heimat für rund 1,2 Millionen Menschen. Die Regionen sind wirtschaftlich stark und besonders vielfältig.

Das Regierungspräsidium versteht sich als Mittler und Dienstleister für die Region. Um sich über wichtige Themen, Anliegen und Projekte in der Region zu informieren, besucht Regierungspräsident Weinmeister in dieser Woche Menschen und Unternehmen an vielen Orten in ganz NOH. Am 12.10.2022 führten den Regierungspräsidenten seine Besuche in die Stadt und den Landkreis Kassel.

Informationsgespräch Naturschutzgebiet Dönche, Kassel

Spätestens seit der Corona-Pandemie haben viele Menschen die Natur vor ihrer Haustür als Erholungs- und Rückzugsort sowie Raum für Sport und Freizeitgestaltung wiederentdeckt. Über die Herausforderung, solche Nutzungsbedürfnisse und Belange des Naturschutzes unter einen Hut zu bekommen, informierte sich Regierungspräsident Weinmeister heute bei einem Besuch in der Kasseler Dönche. Begleitet wurde er bei dem Austausch von Mitarbeitenden der Stadt Kassel, der Universität Kassel und der Oberen Naturschutzbehörde beim RP Kassel.

Als größtes innerstädtisches Naturschutzgebiet ganz Hessens ist die rund zwei Quadratkilometer große Dönche im Südwesten der Stadt ein besonderer Ort. Auf diesen sind die Kasselerinnen und Kasseler zu Recht stolz und frequentieren ihn in ihrer Freizeit gerne und zahlreich. Die ehemalige Acker- und Gartenfläche wurde von 1936 bis in die 1970er Jahre hinein als Truppenübungsplatz genutzt. In der von Grünland, Äckern und Obstwiesen geprägten Landschaft siedelten sich dadurch viele besondere Tier- und Pflanzenarten an, die inmitten der militärischen Nutzung von anderen Einflüssen unberührt geblieben sind. Eine Besonderheit sind die zahlreichen Bombentrichter, die sich über die Jahrzehnte zu wertvollen Amphibiengewässern entwickelt haben. 1976 wurde die Dönche daher zunächst als Landschaftsschutzgebiet und 1983 als Naturschutzgebiet ausgewiesen, das seitdem sukzessive auf seine heutige Größe angewachsen ist. Geprägt wird die Dönche durch verbuschte Weiden und Heideflächen, die von Schafen, Ziegen sowie Galloway- und Scottish-Highlands-Rindern beweidet werden. Zusätzlich finden jährlich maschinelle Entbuschungsmaßnahmen statt. Das Regierungspräsidium gibt rund 20.000 Euro im Jahr an Pflegemitteln aus, um die Dönche für Mensch und Tier offen zu halten. Als einen Biologischen Lernort in der Region Kassel (BIOLEKA) unterhält die Universität Kassel in der Dönche das „Freilandlabor“, einen Holzpavilllon, in dem Schülerinnen und Schüler Freilandexperimente durchführen können.

Zuletzt stand die Dönche vermehrt in der Öffentlichkeit aufgrund von Nutzungskonflikten (z.B. freilaufende Hunde) oder Vandalismus. Regierungspräsident Weinmeister appellierte vor diesem Hintergrund an ein friedliches Miteinander: „Die Dönche ist ein schützenswerter Ort und ein Markenzeichen Kassels mit hohem Erholungswert für die Menschen der Region. Setzen wir uns gemeinsam dafür ein, sie in einem guten Zustand zu erhalten und den Tieren und Pflanzen den Raum zu geben, den sie brauchen. Ich danke den Mitarbeitenden meiner ONB sehr dafür, dass sie sich unermüdlich für die Dönche einsetzen und immer wieder Überzeugungsarbeit bei den Besucherinnen und Besuchern leisten. Zusammen mit Hessen Forst, Stadt und Universität Kassel wird hier an einem Strang gezogen. Das ist gut so und so soll es sein. Besonders dankbar bin ich, dass die Schließung des Freilandlabors im vergangenen Jahr abgewendet werden konnte und die Vermüllung und Verschmutzung verringert wurde. Orte für Umweltbildung braucht es heute dringender denn je.“

Unternehmensbesuch Vital Camp Living GmbG, Zierenberg

Über flexible und nachhaltige Wohnkonzepte informierte sich Regierungspräsident Mark Weinmeister bei seinem Besuch bei der Vital Camp GmbH in Zierenberg, die sich auf Tiny Houses und mobile Wohnlösungen spezialisiert hat. Hier wurde er von Niederlassungsleiter Tobias Wupper über das Gelände geführt und besichtigte einige der aktuellen Modelle. Zierenbergs Bürgermeister Rüdiger Germeroth nahm ebenfalls an dem Besuch teil.

Gegründet wurde die Vital Camp GmbH 2014. Damals begann das Unternehmen mit nur acht Tiny Houses. Heute setzt das zwölfköpfige Team europaweit Projekte um und bietet neben Tiny Houses auch „Mobile Chalets“ an. Dabei werden die Kundinnen und Kunden nicht nur beraten, sondern der gesamte Prozess von Planung und Bauanfrage über Produktion bis hin zum Transport wird durch die Vital Camp GmbH begleitet. Wer sich inspirieren und beraten lassen möchte, kann dies auf dem Schauplatz in Zierenberg und seit September 2021 auch in Flensburg tun. Mit der eigenen Produktion und in Kooperation mit großen Bauunternehmen ist es dem Unternehmen möglich, Tiny Houses aus Holz in Serie zu produzieren. Für gewerbliche als auch private Kunden bietet das Unternehmen auch individuelle Lösungen an.

„Weniger ist manchmal mehr. Genau das Gefühl habe ich, wenn ich mir Ihre tollen Projekte hier anschaue“, so Regierungspräsident Mark Weinmeister. “Mit Ihrer Arbeit zeigen Sie uns, wie nachhaltiges und flexibles Wohnen auf geringsten Raum möglich ist, ohne dabei an Komfort oder Qualität zu sparen. Von dieser Expertise können wir alle profitieren. Auf ein solch innovatives Unternehmen wie die Vital Camp GmbH in der Region NordOstHessen können wir daher zu Recht stolz sein.“

Unternehmensbesuch DER SPINDELDOCTOR, Naumburg

DER SPINDELDOCTOR ist ein innovativer Geschäftszweig der EGIN-HEINISCH GmbH & Co. KG und repariert seit mehr als 22 Jahren weltweit Motorspindeln und Maschinen. Darüber hinaus betreibt das im nordhessischen Naumburg ansässige Unternehmen mit 120 Mitarbeitenden die Produktion von Komponenten und ist in der Optimierung von Werkzeugmaschinen und deren Spindeln tätig – sowohl am 5.000 Quadratmeter großen Firmensitz als auch im Außendienst. Zusammen mit COO Wolfgang Heinisch und Naumburgs Bürgermeister Stefan Hable besichtigte Mark Weinmeister die rund 5.000 Quadratmeter große Produktionsstätte.

DER SPINDELDOCTOR setzt auf eine herstellerunabhängige Herangehensweise und schließt in sein umfangreiches Leistungsspektrum auch Zweitmarken ein. „Wir reparieren und optimieren Spindeln gleich welchen Fabrikats. Vor allem aber lieben wir die Herausforderung und entwickeln uns mit jedem Auftrag weiter“, erläuterte Wolfgang Heinisch. Die Bandbreite der Kundschaft reiche vom „Global Player“ bis hin zum regionalen Mittelständler.

Das Unternehmen hat zuletzt umfangreich in den Standort in Naumburg investiert, was sich in einer Verdopplung der Firmenfläche seit 2019 widerspiegelt. Zudem wurden Maßnahmen für mehr Umweltschutz angeschoben, wie etwa eine energiesparende beheizte Fußbodenfläche. „Es ist schön zu sehen, dass Ihr Unternehmen sich zum Wirtschaftsstandort NordOstHessen bekennt und hier in der Region expandiert. Das ist ein Vertrauensbeweis und ein Beleg für die Leistungsfähigkeit und Attraktivität unserer Region“, so Regierungspräsident Mark Weinmeister anerkennend. „Die Marke Spindeldoctor ist zurecht weltweit bekannt, wenn es darum geht, Werkzeugmaschen mit maßgeschneiderten Lösungen wieder flott zu machen. Reparatur vor Austausch – dieses Credo hat gerade angesichts der weltweiten Rohstoff- und Materialknappheit besondere Relevanz.“

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