Darin macht sie auf die Situation von (Spät-)Aussiedlerinnen und (Spät-)Aussiedlern aufmerksam, von denen rund 280.000 in Hessen leben. Eingeladen zu der Lesung hatte das EUROPE DIRECT NordOstHessen beim Regierungspräsidium Kassel.
Regierungsvizepräsident Rolf Richter eröffnete den Abend und begrüßte die Gäste. Das RP Kassel habe schon zu Zeiten Regierungspräsident Dr. Walter Lübckes die Interessengemeinschaft der Deutschen aus Russland in Hessen unterstützt. Regierungsvizepräsident Rolf Richter: „Die Gruppe der Russlanddeutschen hat viel geleistet. Die besonders häufig gelungene Integration in unsere Gesellschaft, der Fleiß für die eigene Familie und die eigene Geschichte – Russlanddeutsche haben und mussten viel für ihre Existenz in NordOstHessen arbeiten und leisten. Dafür haben sie meinen tiefen Respekt.“
Mit Blick auf ihre eigene Migrationsgeschichte erzählte Ira Peter von Sprachverlust, Scham sowie Diktaturerfahrungen Russlanddeutscher unter Stalin und Hitler. In ihrem Buch gehe es der Autorin darum, mit Klischees und Vorurteilen aufzuräumen und auf die besondere Situation von Russlanddeutschen aufmerksam zu machen.
Für die Belange und die Geschichte der Gruppe der (Spät-)Aussiedler setzt sich auch MdL Andreas Hofmeister ein, der Hessische Beauftragte für diesen Personenkreis: „Das Schicksal der Deutschen aus Russland ist Teil unserer gemeinsamen Geschichte – gerade auch hier in Hessen. Deshalb dürfen die Hintergründe ihrer Herkunft, ihr Deportationsschicksal und ihre Zuwanderung aufgrund des besonderen Kriegsfolgeschicksals nicht in Vergessenheit geraten. Die Lesung von Ira Peter hilft auf anschauliche und berührende Weise dabei, diese oft übersehenen Erfahrungen ins öffentliche Bewusstsein zu rücken. Sie ist eine starke Vertreterin für den Personenkreis der (Spät-)Aussiedlerinnen und (Spät-)Aussiedler. Als Landesbeauftragter habe ich mich daher gerne bereit erklärt, diese Veranstaltungsreihe mitzugestalten und auch das Land Hessen hat bereits viel für diese Personengruppe getan – von Integrationsprogrammen bis hin zu verschiedenen Fördermaßnahmen. Ihre Lebensleistung verdient Respekt und bleibt für uns politischer Auftrag, da weiterhin (Spät-)Aussiedlerinnen und (Spät-)Aussiedler zu uns kommen.“
Im Anschluss an die Lesung fand eine Podiumsdiskussion mit Ira Peter, MdL Andreas Hofmeister (Hessischer Landesbeauftragter für Heimatvertriebene und Spätaussiedler) und Johann Thießen von der Interessengemeinschaft der Deutschen aus Russland in Hessen (IDRH gGmbH) statt. Moderiert wurde die Diskussion von Christoph Giesa.
Johann Thießen von der Interessengemeinschaft der Deutschen aus Russland in Hessen (IDRH gGmbH) sagte: „Ich bin dankbar, dass Ira Peter das Vermächtnis unserer Landleute und die Aufklärung über unsere Vergangenheit auf eine so gute Weise für die nächste Generation wachhält.“
Die Veranstaltung fand in Kooperation des RP Kassel und des EUROPE DIRECT NordOstHessen mit der Hessischen Landeszentrale für politische Bildung, MdL Andreas Hofmeister sowie mit der Interessengemeinschaft der Deutschen aus Russland in Hessen statt. Die Lesung ist Teil der hessenweiten Lesereihe „Deutsch genug? Warum wir endlich über Russlanddeutsche sprechen müssen“.