RP vor Ort im Landkreis Hersfeld-Rotenburg: Bäckerhandwerk und regionale  Rohstoffgewinnung

Regierungspräsidium Kassel

Landkreis Hersfeld-Rotenburg: Bäckerhandwerk und regionale Rohstoffgewinnung

Regierungspräsident Mark Weinmeister besucht kleine und mittelständische Unternehmen

Der Regierungsbezirk Kassel umfasst die Regionen Nord- und Osthessen (NOH). In seinen sechs Landkreisen sowie den Oberzentren Kassel und Fulda ist er Heimat für rund 1,2 Millionen
Menschen. Die Regionen sind wirtschaftlich stark und besonders vielfältig.

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Das Regierungspräsidium versteht sich als Mittler und Dienstleister für die Region. Um sich über wichtige Themen, Anliegen und Projekte zu informieren, besucht Regierungspräsident Weinmeister in dieser Woche kleine und mittelständische Unternehmen (KMU) im gesamten Regierungsbezirk. Am heutigen Tag standen Stationen im Landkreis Hersfeld-Rotenburg auf dem Programm.

Besuch Bäckerei Guter Gerlach, Hauneck 

Sein erster Besuch führte Regierungspräsident Weinmeister am Vormittag zum traditionsreichen Bäckereiunternehmen Guter Gerlach im Haunecker Ortsteil Unterhaun, wo neben der eigentlichen Backstube, Reifekammern und Kühlanlagen auch die Verwaltung des mittelständischen Unternehmens untergebracht ist. Mit Geschäftsführerin Franziska Gerlach besichtigte Weinmeister die Produktion und tauschte sich auch mit den Mitarbeitenden aus. Dabei kamen auch aktuelle Herausforderungen wie steigende Energiepreise und der Fachkräftemangel zur Sprache. Auch Hersfeld-Rotenburgs Landrat Torsten Warnecke begleitete den Regierungspräsidenten bei  seinen Besuchen in Osthessen.

Bereits seit der Gründung im Jahr 1916 ist das Unternehmen in Hand der Familie Gerlach. In vierter Generation führen die Schwestern Nicole und Franziska Gerlach die Geschäfte gemeinsam fort. Während Nicole Gerlach als Unternehmerin für Marketing und Personal zuständig ist, kümmert sich Franziska Gerlach, gelernte Bäcker- und Konditormeisterin, um Anliegen rund um die Backstube.

Mittlerweile betreibt die Bäckerei 42 Filialen zwischen Melsungen und Fulda. Das letzte Fachgeschäft eröffnete das expandierende Familienunternehmen im November 2023 in Spangenberg (SchwalmEder-Kreis). Gebacken wird auch weiterhin in Handarbeit nach traditionellen Rezepten und mit überwiegend regionalen Zutaten. Besonders beliebt bei den Kunden ist das Guter Gerlach Hausbrot, ein Roggenmischbrot, das aus Natursauerteig hergestellt wird. Neben den klassischen Backwaren bietet das Unternehmen in den Fachgeschäften auch Kuchen und Torten an.

Mit der Guter Gerlach Kinderfonds Stiftung setzt sich das Unternehmen außerdem mit Spendenaktionen für notleidende Kinder und Jugendliche in der Region ein. Gegründet wurde die Stiftung 2002 von Marita Gerlach. 

„Zur echt nordhessischen Ahlen Wurscht gehört immer auch ein leckeres Stück Brot. Zum Glück gibt es NordOstHessen noch zahlreiche Traditionsbetriebe wie die Bäckerei Gerlach, die das traditionelle Bäckerhandwerk hochhalten und auf Regionalität setzen“, so  Regierungspräsident Weinmeister. „Gerade im ländlichen Raum sind Bäckereien ein unverzichtbarer Teil der Infrastruktur. In vielen Dörfern zählen sie zu den letzten Einzelhändlern im Ort und spielen damit auch eine nicht zu unterschätzende Rolle als Treff- und Anlaufpunkt im Dorfleben. Angesichts steigender Kosten für Energie und Rohstoffe steht das Bäckerhandwerk gleichzeitig vor großen Herausforderungen. Auch der Fachkräftemangel stellt gerade in dieser Branche ein drängendes Problem dar. Umso mehr müssen wir uns anstrengen, den Bäckerberuf wertzuschätzen und als Konsumentinnen und Konsumenten ,Ja‘ sagen zur Bäckerei vor Ort, im Ort.“

Besuch Fa. Beisheim, Bebra

Die Helmut Beisheim GmbH & Co. KG ist seit 1965 fest in der Region als Dienstleister für Rohstoffgewinnung verankert. Das mittelständische Unternehmen mit rund 90 Mitarbeitenden bewirtschaftet insgesamt 8 Steinbrüche in Osthessen und beliefert die regionale Bauwirtschaft mit Rohstoffen wie Schotter und Splitte sowie Sand und Kies. Daneben ist die Firma Beisheim auch in verwandten Branchen wie Erd- und Wegebau, Abriss und Containerdienst aktiv. Neben dem Rohstoffabbau setzt sich das Unternehmen auch aktiv für eine Wiederherstellung von naturnahen Lebensräumen ein, die sinnvoll die Abbautätigkeiten ergänzt und naturverträgliche Ausgleiche schafft. Gerade wurde ein auf mehrere Jahrzehnte angelegtes Großprojekt zur Revitalisierung der Fuldaaue im Bebraer Stadtteil Breitenbach gestartet: Hier verbindet das Unternehmen die Schaffung einer naturnahen Flussaue auf einer Fläche von insgesamt 29 Hektar mit der Errichtung eines neuen Kieswerkes. Durch die Renaturierung der Fulda und ihrer Aue werden natürliche Überflutungsräume vergrößert und somit zum naturverträglichen Hochwasserschutz beigetragen. Die wasser- und immissionschutzrechtlichen Genehmigungen hierzu hat das RP Kassel der Firma Beisheim im Februar 2024 erteilt. In seinen Steinbrüchen, Werken und Deponien setzt das Unternehmen ebenfalls auf einen naturgerechten Rohstoffabbau. Gemeinsam mit Geschäftsführer Marcus Weber besichtigte Regierungspräsident Weinmeister den Unternehmenssitz in Bebra, tauschte sich mit Angestellten aus und informierte sich zu den aktuellen Projekten von Beisheim in der Region. Mark Weinmeister würdigte den großen Einsatz des Unternehmens für eine nachhaltige Rohstoffgewinnung: „Als regional verankerter Rohstofflieferant versorgen Sie unsere heimischen Bauunternehmen mit den nötigen Baustoffen. Damit stärken Sie unsere Wirtschaftsregion und befördern eine lokale Wertschöpfung vom Kiesbagger bis zum Baukran. Großen Respekt verdient, dass Sie Ihre Aktivitäten dabei ausdrücklich unter den Nachhaltigkeitsgedanken stellen und die Renaturierung ausgebeuteter Abbauflächen aktiv befördern. Die jüngst gestartete Fuldarenaturierung bei Breitenbach ist ein Mammutvorhaben, von dem am Ende Wirtschaft und Umwelt gleichermaßen profitieren. Hierzu wünsche ich Ihnen weiterhin gutes Gelingen!“
 

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