Regierungspräsidium Kassel

Fortbildung zur Desinfektion in Ställen und Lebensmittelbetrieben

Nach dem Schweinepestausbruch 2024 in Südhessen und im Frühsommer 2025 im Kreis Olpe (NRW) bereiten sich auch die Regionen NordOstHessen und Mittelhessen intensiv auf ein mögliches Übergreifen des Virus vor. Fachlichen Fortbildungen und dem Erfahrungsaustausch kommt dabei großes Gewicht zu.

Speziell zur Thematik der korrekten Desinfektion in Ställen und Lebensmittelbetrieben fand Mitte September im Regierungspräsidium (RP) Kassel eine Fortbildung für die Veterinärämter aus Nord- und Mittelhessen statt.

 

Organisiert wurde die Fortbildung von den Mitarbeitenden der Oberen Veterinärbehörde des RP Kassel.

Die einwandfreie Reinigung und Desinfektion ist essentiell, um einer eventuellen Verschleppung der Afrikanischen Schweinepest (ASP) vorzubeugen und so landwirtschaftliche und Lebensmittelbetriebe zu schützen. Eine externe Referentin und ein externer Referent erklärten anhand von praktischen Beispielen anschaulich wichtige Details und mögliche Fallstricke, damit Reinigung und Desinfektion korrekt, sicher und wirksam vorgenommen werden.

Außerdem ging es im Rahmen der Fortbildung um die sogenannte „Benennung“ insbesondere von handwerklichen Lebensmittelbetrieben, durch die im Seuchenfall weiterhin eine möglichst reibungslose regionale Produktion und Vermarktung stattfinden kann. Die Benennung ist rechtlich vorgeschrieben, wenn ein Betrieb Haus- oder Wildschweine aus einer ASP-Sperrzone schlachten bzw. deren Fleisch verarbeiten möchte oder sich der Lebensmittelbetrieb in einer Zone befindet.

Aufgrund des Ausbruchs der ASP im benachbarten Nordrhein-Westfalen ist ein solches Szenario auch in NordOstHessen und Mittelhessen wahrscheinlicher geworden. Daher ist die Vorbereitung darauf ein wichtiger Teil zur Unterstützung der regionalen Lebensmittelunternehmer. Die Region ist, insbesondere im fleischproduzierenden Sektor, geprägt von handwerklich strukturierten Betrieben, die unter anderem die „Nordhessische Ahle Wurscht g.g.A.“ herstellen, eine Rohwurst, die eine geschützte geografische Angabe aufweist.

Fachliche Fortbildungen und Erfahrungsaustausche sind, unter anderem, kontinuierliche Maßnahmen, um die Vorbereitung für den Fall eines Ausbruchs der ASP auf Behördenseite zu optimieren. Seit dem ersten Fund eines ASP-positiven Wildschweines in Hessen im Juni 2024 wurden diese Maßnahmen ebenen- und fachübergreifend intensiviert und das Know-How stetig erweitert.

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