„Sie ist hier nur eine von vielen, dennoch eine ganz besondere“ sagte HessenForst-Leiter Michael Gerst anlässlich der Baumpflanzung gemeinsam mit Regierungspräsident Mark Weinmeister. „Dieser Buche wünschen wir, dass sie dem Klimawandel trotzt und lange lebt um viel Kohlenstoff zu binden, bevor sie in etwa 150 Jahren einem neuen Baum Platz macht.“ Die Rotbuche (Fagus silvatica) ist Baum des Jahres 2022. Sie ist in Hessen allgegenwärtig aber weltweit einzigartig, denn es gibt sie nur in Europa.
Bereits zum siebzigsten Mal jährt sich der Tag des Baumes. Erstmals ausgerufen nach dem Krieg, sollte der Tag auf die starken Waldverluste aufmerksam machen und die Menschen motivieren, sich aktiv für den Wald einzusetzen. Durch die sogenannten Reparationshiebe wurden damals zehn Prozent der Wälder in Deutschland kahlgeschlagen. „Dieser Tag ist heute genauso aktuell wie vor 70 Jahren“ betonte Regierungspräsident Weinmeister. „Wir beklagen derzeit große Waldverluste aufgrund der Klimakrise, das trifft NordOstHessen als eine der waldreichsten Regionen Deutschlands besonders stark. Gleichzeitig engagieren sich viele Menschen für den Wald und helfen bei hessenweiten Pflanzaktionen, diese Flächen wieder zu bewalden. Dafür bin ich sehr dankbar! Denn der Wald geht uns alle an: Er ist Sauerstoffspender, Erholungsort, Holzlieferant, Lebensraum geschützter Tiere und Pflanzen und so vieles mehr.“
Gerst und Weinmeister waren sich einig, dass sie mit diesem Festtag in die Zukunft weisen wollen. Es sei Aufgabe der Forstleute, den Wald fit für den Klimawandel zu machen und ihn zugleich klug und nachhaltig zu bewirtschaften. In diesem Zusammenhang wies Gerst auf eine weitere aktuelle Facette des Waldes hin: „Weil der Klimawandel die Lebensgrundlagen der Menschen verändert, bedroht und vernichtet, löst er Konflikte in der Welt aus. Alles was den Klimawandel bremst und den Hunger nach fossilen Rohstoffen drosselt ist ein Beitrag zum Erhalt des Friedens. So wird der nachhaltig bewirtschaftete, resiliente Wald auch zum Lösungsbeitrag für globale Krisen.“