Die geplante Anlage der Reefuelery GmbH mit Sitz in Bakum (Niedersachsen) dient der Verflüssigung von Biomethan und damit der Produktion von Bio-LNG (Liquefied Natural Gas). Bio-LNG wird zunehmend in der Transportbranche und hier insbesondere der Dekarbonisierung des Schwerlastverkehrs eingesetzt. Vorteilhaft zeigt sich dieser Kraftstoff vor allem durch seine hohe Energiedichte und seine gute Transportierbarkeit. Im Vergleich zum Einsatz von Dieselkraftstoff zeichnet sich Bio-LNG darüber hinaus durch geringere Emissionen an Luftschadstoffen und Lärm aus.
Die Biomethan-Verflüssigungsanlage im Gewerbegebiet von Burghaun verfügt über eine Produktionskapazität von 180 Tonnen Bio-LNG pro Tag. In den vier 300-Kubikmeter-Lagertanks können 540 Tonnen Bio-LNG bei -162 °C und 8 bar Druck gelagert werden. Nach Fertigstellung der Anlage soll diese die Versorgung der verknüpften Bio-LNG-Tankstellen im weiteren Umfeld der Anlage sicherstellen.
„Wir freuen uns, bald eine der größten Verflüssigungsanlagen weltweit in der Region zu haben. Die eigene Produktion von nachhaltigen Kraftstoffen und Alternativen zu fossilen Treibstoffen schafft Unabhängigkeit und ist ein wichtiger Schritt im Hinblick auf unsere ambitionierten Klimaziele. Der Region NordOstHessen kommt aufgrund ihrer zentralen Lage in Deutschland hier eine Schlüsselfunktion zu“, so Regierungspräsident Weinmeister.
Im Zuge des Genehmigungsverfahrens wurden bereits einzelne Anlagenteile auf Grund von Zulassungen des vorzeitigen Beginns errichtet. Mit Erteilung der endgültigen Genehmigung konnte das Verfahren nach dem Vorliegen der vollständigen Antragsunterlagen mit einer Laufzeit von 5 Monaten zügig abgeschlossen werden. Geführt wurde es beim Dezernat Immissionsschutz und Energiewirtschaft des RP Kassel am Standort Bad Hersfeld. Die Reefuelery GmbH hatte dort am 22.12.2022 einen entsprechenden Antrag zur Errichtung und zum Betrieb der neuen Biomethan-Verflüssigungsanlage einschließlich der Lagertanks gestellt. Im Genehmigungsverfahren wurden sowohl die Träger öffentlicher Belange als auch die Öffentlichkeit beteiligt.
Durch den nun erteilten Genehmigungsbescheid werden alle für das Vorhaben erforderlichen Zulassungen und hier insbesondere die Baugenehmigung und die Erlaubnis nach der Betriebssicherheitsverordnung eingeschlossen. Die Inbetriebnahme der Biomethan-Verflüssigungsanlage ist für das zweite Quartal 2024 vorgesehen.