Regierungspräsidium Kassel

Aktive und ehemalige Mitarbeiterinnen des RP Kassel schildern ihre Erfahrungen im Video

Den internationalen Frauentag am 8. März hat das Team der Gleichstellungsbeauftragten des Regierungspräsidiums (RP) Kassel in diesem Jahr unter das Motto „Was hält mich ab, mein Ding zu machen?“ gestellt. In einem Video kommen aktive und ehemalige RP-Mitarbeiterinnen zu Wort und schildern ihre Erfahrungen mit beruflicher Gleichstellung und Entfaltungsmöglichkeiten für Frauen im Beruf.

Lesedauer:3 Minuten

Für das Videoprojekt konnte das Team der Gleichstellungsbeauftragten unter anderem Frau Ilse Stiewitt gewinnen. Sie war von 1991 bis 1993 die erste weibliche Regierungspräsidentin in Kassel. In der mehr als 150-jährigen RP-Geschichte war Ilse Stiewitt bislang eine von nur drei Frauen in diesem Amt – gegenüber 25 männlichen Amtsinhabern. Im Video erinnert sich Stiewitt an ihren Start in der Behördenleitung vor mehr als 30 Jahren zurück „Es gab noch kein Gleichberechtigungsgesetz, es gab noch keine Frauenquote, und so manche Männer, die mit mir als Kollegen zu tun hatten, waren erst mal neugierig und abwartend: Mal sehen wie sie das macht.“

Weitere aktive und ehemalige Mitarbeiterinnen schildern in ihren Video-Statements, wie sich die Rolle von Frauen als Beschäftigte des Regierungspräsidiums bis heute entwickelt hat. Dabei kommen Themen wie gesellschaftliche Erwartungshaltungen, die Rolle von Frauen in Führungspositionen oder die Vereinbarkeit von Care-Arbeit und Beruf zur Sprache. „In der Vergangenheit war es für Frauen oft viel schwerer, sich beruflich voll zu entfalten. Bis in die 70er Jahre z.B. durfte eine Frau nur mit der Zustimmung eines Mannes eine berufliche Tätigkeit aufnehmen. Auch Teilzeit und Elternzeit standen Frauen in der BRD nicht oder nur in einem beschränkten Maße zur Verfügung,“ erklärt die stellvertretende Gleichstellungsbeauftragte beim Regierungspräsidium Kassel, Vera Zeich. „Die Situation heute hat sich in diesen Punkten verbessert, richtige Gleichberechtigung ist aber lange noch nicht erreicht. Die sogenannte Care-Arbeit lastet immer noch überwiegend auf den Schultern von Frauen. Dies hat sich in Zeiten der Pandemie wieder sehr stark gezeigt. All diese Punkte waren für uns der Anlass, die Situation für Frauen damals und heute in den Fokus zu rücken und gegenüberzustellen und zudem das Wissen aus quasi erster Hand im Video festzuhalten.“

Regierungspräsident Mark Weinmeister ermuntert alle RP-Beschäftigten sowie allen Interessierten außerhalb des Regierungspräsidiums, das Video anzuschauen: „Für unser Haus können wir mit einigem Stolz sagen: Die weiblichen Beschäftigten beim RP hält zum Glück immer weniger davon ab, ihr Ding zu machen. Die Mehrheit der Belegschaft im RP Kassel ist weiblich, fünf von sieben Abteilungsleitungen sowie zahlreiche weitere Führungspositionen sind inzwischen in Frauenhand. Klar ist auch: Dies ist längst nicht das Ende der Fahnenstange. Gerade im Technikbereich haben wir noch lange keine Gleichstellung von Frauen und Männern erreicht. Hier müssen wir es schaffen noch viel mehr Frauen für technische Berufe zu begeistern. Und auch bei der Erziehung von Kindern sind es meist noch die Frauen, welche Elternzeit und Teilzeit in Anspruch nehmen.“

Das Video zum Weltfrauentag ist auf dem Youtube-Kanal des Regierungspräsidiums KasselÖffnet sich in einem neuen Fenster abrufbar.

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