ABO Energy hat vom Regierungspräsidium Kassel eine Genehmigung gemäß Bundes-Immissionsschutzgesetz (BImSchG) für das erste Wasserstoffprojekt des Unternehmens erhalten. Im hessischen Hünfeld-Michelsrombach bei Fulda entsteht derzeit ein Pilot-Projekt, bestehend aus Windenergieanlage, grüner Wasserstofferzeugung und Wasserstofftankstelle mit Trailer-Abfüllanlage. Am 30. September 2024 hat der Kasseler Regierungspräsident Mark Weinmeister den Genehmigungsbescheid vor Ort an ABO Energy übergeben. Die Genehmigung für die Windenergieanlage wurde bereits Mitte vergangenen Jahres erteilt.
Die Bauarbeiten auf dem Gelände des Logistikparks Hessisches Kegelspiel laufen dank der Zulassung für einen vorzeitigen Baubeginn bereits seit Mai 2024. Begonnen wurde mit Erd- und Tiefbauarbeiten. Aktuell sind Rohrleitungen, Fundamente, Wände und das Tankstellendach im Aufbau. Geplant ist, die Bau- und Montagearbeiten sowie die Inbetriebnahme der Anlagetechnik im ersten Quartal 2025 abzuschließen. Die Eröffnung der Tankstelle ist für April 2025 geplant.
„Den Strom für die Erzeugung des grünen Wasserstoffs produziert eine zwei Kilometer entfernte Windkraftanlage, die über eine Direktleitung mit dem Elektrolyseur verbunden ist“, beschreibt Dr. Jochen Ahn, einer der Gründer und Geschäftsführer von ABO Energy, die Besonderheit des Projekts. „Das ist die ideale Art, um grünen Wasserstoff lokal zu erzeugen“, sagt er. Da aber eine Windkraftanlage allein nicht genug Strom produziert, um den Elektrolyseur auszulasten, plant ABO Energy, zusätzlich zehn Megawatt Photovoltaikleistung in der Nähe zu installieren. Zudem wird grüner Strom über das Netz bezogen.
Auch für das Regierungspräsidium Kassel ist es ein besonderes Projekt, denn es handelt sich um den ersten Elektrolyseur, den die Behörde genehmigt hat. Regierungspräsident Mark Weinmeister sagt: „Der Region NordOstHessen kommt aufgrund ihrer zentralen Lage eine Schlüsselfunktion bei der Energiewende wie auch bei der Verkehrswende zu. Das Projekt von ABO Energy verknüpft diese Sektoren auf innovative Weise und stößt damit die Tür in eine nachhaltigere Zukunft auf. Einen herzlichen Dank an die Beschäftigten meines Hauses, die das Genehmigungsverfahren kompetent und zügig ausgeführt haben.“
Auch die von Anfang an enge und erfolgreiche Zusammenarbeit mit der Stadt Hünfeld ist maßgeblich, damit das Projekt gelingt. Bürgermeister Benjamin Tschesnok war bei der Übergabe des Genehmigungsbescheids ebenfalls vor Ort: „Wir haben dieses zukunftsweisende Konzept von Anfang an unterstützt“, sagt er, „weil es immer wichtiger wird, neue Wege auch jenseits der reinen Elektromobilität zu gehen, um das Klima zu schonen und die Mobilität für die Zukunft zu ermöglichen.“
Das Projekt wird im Rahmen des Nationalen Innovationsprogramms Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie (NIP) mit insgesamt zwölf Millionen Euro durch das Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV) gefördert. Fördermittel dieser Maßnahme werden auch im Rahmen des Deutschen Aufbau- und Resilienzplans (DARP) über die europäischen Aufbau- und Resilienzfazilitäten (ARF) im Programm NextGenerationEU bereitgestellt. Die Förderrichtlinie wird von der NOW GmbH koordiniert und durch den Projektträger Jülich (PtJ) umgesetzt.